Chapter II (1990 bis 1993):


Ludger Weiß verließ die Band im Sommer 1990 und wurde durch den Drummer Wolfgang "Wolle" Haitz (vormals Prein) aus Düsseldorf ersetzt, den Sänger Shorty von einigen gemeinsamen Aktivitäten aus der Zeit vor INSANIA kannte.

Durch den Erfolg von "Seasons In Hell" wurde die zu dieser Zeit neu gegründete Produktionsfirma Inline Music (die leider später zu unehrenhaftem Ruhm kam) auf INSANIA aufmerksam. Im Februar 1991 gingen INSANIA in das Delta-Tonstudio in Wilster bei Itzehoe und nahmen dort ihr zweites Demo "Streets Of Madness" auf. Das Studio war in den 70er Jahren erstmals bekannt geworden durch die Kunstkopf-Aufnahmetechnik und die Krautrock-Helden JANE aus Hannover, die dort ihren Klassiker "Between Heaven And Hell" aufnahmen. Später fanden sich auch ACCEPT u.a. für ihren Klassiker "Breaker" dort ein. Auf Fotos der Innenhülle von "Breaker" kann man die Studioräume sehen. Mit dem Demo wurden die üblichen Printmedien bemustert. Das Rock Hard schrieb in der Demo-Zone, dass bei INSANIA Einflüsse von METAL CHURCH und IRON MAIDEN zu hören seien - sicher nicht die schlechtesten Vergleiche!

Zum Demo sollten im Juni 1991 fünf Konzerte im Ruhrgebiet unter dem Titel "Streets Of Madness"-Tour stattfinden. Die Plakate waren bereits gedruckt. Aus heute nicht mehr bekannten Gründen sind dann aber vier der fünf Konzerte ausgefallen und das verbleibende Konzert wurde auf einen anderen Tag verlegt. Obwohl das für die Band natürlich nicht erfreulich war, bekam die "Tour" später scherzhaft den Namen "Streets Of Cancel"-Tour. Auch das verlegte Konzert war ebenfalls mit unerfreulichen Umständen verbunden. Der am 30.05.1991 geplante Gig im Dortmunder Metal-Club "Burn-Out" als Support für CASANOVA , die gerade ihr erstes Album veröffentlicht hatten, wurde von diesen verhindert. Angeblich habe man nicht genug Mikrofone für eine zweite Band - merkwürdig! Wolle, der zuvor die CASANOVA-CD sogar gekauft hatte, verschenkte sein Exemplar angesichts der Arroganz, mit der CASANOVA der Band gegenüber aufgetreten war. Jedenfalls gab es danach bei INSANIA einen Running-Gag über den Song "Rome Burns" vom ersten CASANOVA-Album, der als "Rom brennt" von der Band gerne und noch oft auf die Schippe genommen wurde. Der Inhaber des "Burn-Out" war so fair, INSANIA für den folgenden Samstag, 01.06.1991 als Headliner auftreten zu lassen. Als Support engagierte man kurzfristig die Düsseldorfer Truppe "RATTA CRÄSH" und feierte an dem Abend neben einem sehr erfolgreichen Auftritt auch den 500. Gig, bei dem Roadie Mosh dabei war. Er hatte bereits seit Jahren regelmäßig für eine Security-Firma gearbeitet und dabei so manchen "Star" getroffen.

Für INSANIA war das Demo vor allem die Vorproduktion für das erste Full-Length-Album "Set Them Free", das auch wieder im Delta-Tonstudio in Wilster eingespielt wurde. Von diesen Aufnahmen gibt es so manche Anekdote zu berichten. Die Band hatte die Nachtschicht von abends 20 Uhr bis morgens 6 Uhr. Wenn Shorty und Jürgen nicht im Aufnahmeraum bleiben mussten, nutzte man die Gelegenheit zur Party. Völlig übermüdet kamen Gary und Wolle eines Morgens aus dem Studio und freuten sich auf ein Frühstück, fanden die beiden anderen sturzbetrunken in der Unterkunft, Sänger Shorty hing mit den Füßen in der Butter. Es waren drei unvergessliche Wochen im Winter 1991/1992!

Danach aber ließ die Veröffentlichung noch über ein Jahr auf sich warten. Das Album erschien schließlich im September 1993 als CD auf dem Label "Battery", das inzwischen von der Produktionsfirma Inline Music gegründet worden war. Das Album enthielt neben sechs von sieben Songs der beiden Demos mit "Fuck Off''n'Die", "Seasons In Hell" und dem Titel "Insania" drei weitere Stücke. Als Gastmusikerinnen an Percussion und Querflöte sind Musikerinnen der damals in Kamen angesagten Folk-Formation ZMF zu hören, außerdem der zum Song passend psychopathisch lachende Chor aus unserem Roadie Marcus "Mosh" Götte, Christina Ziegner (damalige Freundin von Sänger Shorty) und Shorty selbst im Mittelteil des Titelsongs.

Mit dem Instrumental "Fuck Off'n'Die" wurde die schöne Tradition eingeleitet, auf jedem Album einen Instrumentalsong zu haben (außer auf dem Album "Fear"). Nicht enthalten war jedoch das speedige "Nightmare", das erst zwei Jahre später in einer veränderten Version für die zweite CD "One More ... One Less" nochmal aufgenommen wurde und viele Jahre Bestandteil des Live-Sets war.


 

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